1. Mai 2022 Communiqué

Am internationalen Arbeiter*innenkampftag haben sich verschiedene revolutionäre Kräfte unter der Parole “Ihre Krise – Unsere Kämpfe!” auf den Strassen von Zürich vereint. Am Morgen im lautstarken revolutionären Block des 1. Mai Umzugs mit 2000 Menschen und am Nachmittag an der selbstbestimmten Demonstration im Kreis 4 mit bis zu 2000 Teilnehmer:innen.
Die verschiedenen Krisen unserer Zeit zeigen, dass das kapitalistische System versagt. Krieg, Pandemie, Faschismus, Klimakatastrophe, patriarchale und rassistische Gewalt: Es brennt an allen Ecken und Enden. Dieses kapitalistische System stellt eine Gefahr für unser Leben und unsere Zukunft dar.
Für die Revolution!
Der 1. Mai stellt den internationalen Kampftag der arbeitenden Klasse dar. Gerade in Zeiten zunehmender Ungleichheit ist es fatal, den 1. Mai, wie es die bürgerliche Sozialdemokratie tut, als Tag des Festes zu verstehen. Nur die Revolution kann uns den Weg aus Ausbeutung, Ungleichheit und Unterdrückung ermöglichen und, das zeigte sich heute auch wieder an der massiven Aggression seitens der Polizei, die Revolution wird uns nicht geschenkt.
Um eine revolutionäre Perspektive zu verfolgen und die gesellschaftliche Alternative fassbar zu machen, gilt es an den Erfolgen der vielfältigen antifaschistischen, feministischen, internationalistischen, antirassistischen, ökologischen und klassenkämpferischen Kämpfen hier und weltweit anzuknüpfen. Am heutigen Tag passierte genau dies: Verschiedene Menschen und Organisationen kamen zusammen und haben ihre Kämpfe selbstbestimmt unter dem gemeinsamen Ziel der Revolution vereint.
Wir kommen wieder!
Heute war ein guter Tag: Im Rahmen des revolutionären Blocks an der Demo am Morgen wurde eine starke revolutionäre Perspektive vermittelt. Es gab bspw. Angriffe auf verschiedene Grossbanken, welche durch ihre menschen- und umweltverachtenden Machenschaften für die Zerstörungswut des Kapitalismus stehen. Am Nachmittag gelang es der selbstbestimmten Demo sich die Strassen des Kreis 4 zu erkämpfen. Es ist jedoch klar: Der Kampf geht weiter. In Zürich und weltweit. Solange der Kapitalismus unser aller Leben bestimmt, solange Gewalt und Ausgrenzung an der Tagesordnung sind, werden wir nicht ruhen. Wir kommen wieder!
1. Mai 2022 Ihre Krise – Unsere Kämpfe


Wir wollen den 1. Mai als internationalen Kampftag der arbeitenden Klasse nutzen um unsere Kämpfe zusammen zu bringen und zu einer revolutionären Perspektive zu verbinden!
Krieg, Pandemie, Faschismus, Klimakatastrophe, patriarchale und rassistische Gewalt: Es brennt an allen Ecken und Enden. Sammeln wir die Wut am 1.Mai auf der Strasse und bringen sie dorthin wo sie hingehört: In die Regierungs- und Firmen-Paläste des Kapitalismus.
Denn eine Lösung der vielen Probleme oder ein Ausweg ist von diesem profitorientierten System nicht zu erwarten. Vielmehr zeigt sich mehr denn je, dass dieses kapitalistische System eine Gefahr für unsere Zukunft darstellt.
Unsere Antwort heisst: Ihre Krise – unsere Kämpfe! Knüpfen wir an den Erfolgen unserer vielfältigen antifaschistischen, feministischen, internationalistischen, antirassistischen, ökologischen und klassenkämpferischen Kämpfen hier und weltweit an! Entwickeln wir eine revolutionäre Perspektive, welche unsere Kämpfe vereint und eine gesellschaftliche Alternative fassbar macht.
Der Weg dazu führt, gerade am 1. Mai auf die Strasse – organisieren wir uns und kämpfen wir gemeinsam. Nehmen wir uns die Strasse, als revolutionärer Block an der Demo am Morgen und selbstbestimmt an der revolutionären Demo am Nachmittag um 15 Uhr am Ni Una Menos (Helvetia)platz!
Polit-Wochenende 2022 auf dem Kanzleiareal in Zürich 23. und 24. April




Ob im revolutionären Block am Morgen, an der gemeinsamen revolutionären Demo am Nachmittag in Zürich oder schon eine Woche vorher am alljährlichen Polit-Wochenende: Bringen wir unsere Kämpfe zusammen!
Kommt am 23. und 24. April ab 14h alle ans Polit-Wochenende auf dem Kanzleiareal in Zürich!
Verbinden wir hiesige und internationale Kämpfe, lernen wir von den verschiedenen Erfahrungen und tauschen wir uns aus!
Es wird Veranstaltungen und Vorträge geben zum Krieg in der Ukraine, zum revolutionären Projekt in Rojava, dem Kampf von Hafenarbeitern gegen den Krieg sowie antifaschistischee Arbeit in Genua, zum Erstarken der Rechten in Europa und der Situation in Palästina.
Dazu eine Vielzahl von Informations-Zelten zu Themen wie Antifa, Ökologie, feministischen und antirassistischen Kämpfen, Jugend, Selbstverteidigung, dem “Kill Erdogan”-Prozess und vielem mehr! Selbstverständlich mit Essen, Trinken, geselligem Beisammensein und ganz vielen wichtigen Informationen zum diesjährigen 1.Mai in Zürich.
Programm Veranstaltungen:
Samstag 14h Veranstaltung zum Krieg in der Ukraine mit Nik Brauns aus Deutschland
Samstag 16h werden alle Stände/Initiativen die am Politwochenende sind vorgestellt
Samstag 19h Veranstaltung zu Rojava mit einem internationalistischen Aktivisten
Sonntag 14h Veranstaltung zu Situation der Jugend in Palästina
Sonntag 16h Veranstaltung zur Neuen Rechten und antifaschistischen Notwendigkeiten
Sonntag 17.30h werden alle Stände/Initiativen die am Politwochenende sind vorgestellt
Sonntag 18h Veranstaltung mit den Dockers aus Genua und Genova Antifascista
Ihre Krisen, unsere Kämpfe – Heraus zum revolutionären 1.Mai!
UPDATE: SMASH WEF 15.1.2022 -Gemeinsam gegen Krise, Staat und Kapital – Demo verschoben

UPDATE SMASH WEF DEMO
Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt wurde das WEF in Davos abgesagt. Das heisst aber nicht dass wir still bleiben!
Die Demo am 15.1 um 18:00Uhr beim Stadelhofen ist nicht abgesagt, sondern verschoben auf dann, wenn das WEF in der Schweiz stattfindet. Dafür rufen wir am 15.1 auf, Aktionen zu machen. Direkt, bunt und hässig!
Bleibt aktiv! Wir sehen uns!
Aufruf Smash WEF Demo
Seit mehr als fünfzig Jahren kommen Politiker:innen und Vertreter:innen aus verschiedenen Branchen der Wirtschaft nach Davos zum World Economic Forum (WEF). Nachdem letztes Jahr das WEF pandemiebedingt ausfiel, schmückt sich die nächste Ausgabe mit dem Thema «Working Together, Restoring Trust».
Aber wer darf genau ans WEF gehen, wer arbeitet hier zusammen und wessen Vertrauen muss wiederhergestellt werden? Die Eingeladenen sind diejenigen Leute, die während der Pandemie, ohne einen Finger zu krümmen, ihr Vermögen um Abermillionen vergrössert haben. Es sind auch die Leute, die, wie man am letzten Klimagipfel gesehen hat, immer wieder leere Versprechen zur Klimakrise gemacht haben. Die geladenen Gäste stehen nicht für Fortschritt oder irgendeinen Neuanfang nach der Pandemie, sondern für eine Verschärfung der Ausbeutungsmechanismen und somit für die herrschenden Zustände auf der ganzen Welt!
Wir arbeiten nicht mit diesen Menschen zusammen. Wir vertrauen ihnen nicht. Wir sind es, die auch während der Pandemie an vorderster Front weitergearbeitet haben, sei es in den Spitälern oder auf dem Bau oder Zuhause. Wir sind es, die unbezahlte Überstunden geleistet haben und in die Büros mussten, trotz der hohen Ansteckungsgefahr. Unsere Interessen stehen ganz im Widerspruch mit dem Gesülze, das vom WEF kommt. Die Antwort auf die kapitalistische Krise liegt in der Solidarität und diese zeigen wir auf der Strasse!
Während der Klassenkampf am WEF in schöne Worte verwandelt wird, befindet sich die Welt an vielen Orten im Krieg oder steuert darauf zu und das nicht aus Zufall. In vielen Ländern der Welt gibt es einen Rechtsruck und reaktionäre Kräfte nutzen die Gunst der Stunde. Ob der faschistische Angriff der Türkei auf das emanzipatorische Projekt Rojava in Nordostsyrien oder die imperialistischen Interessen von Firmen wie Glencore im Chad: Kapitalismus bedeutet Krieg und Elend auf der Welt.
Das WEF und die Schweiz versuchen den Mächtigen dieser Welt ein ruhiges Hinterland zu bieten, in welchem sie sich ungestört austauschen und präsentieren können. Unser Widerstand richtet sich gegen diejenigen, die sich an Wirtschaftsgipfeln treffen, um Spitäler zu privatisieren, Impfstoffpatente nicht freizugeben und somit die Krise zu verantworten haben und von ihr profitieren. Es ist notwendig die Ruhe in ihrem Hinterland zu stören und etwas gegen das Funktionieren des kapitalistischen Systems zu tun.
Deshalb rufen wir auf zur interregionalen, grossen und unbewilligten Demonstration am 15.1.22 um 18 Uhr am Stadelhofen in Zürich. Gemeinsam gegen Krise, Staat und Kapital!
10.7.2021 Demo wir tragen eure Krise nicht!

Der Sommer ist da, die Fall-Zahlen rückläufig, die Schweiz hat sich ein fettes Stück vom globalen Impfkuchen gesichert und die Aktienkurse steigen: Ende gut, alles gut also, und Zeit, Strandferien zu buchen, wie uns die Wirtschaftsverbände und Tourismussektoren weismachen wollen?
NEIN. Zeit, auf die Strassen zu gehen und zu kämpfen! Denn nichts ist gut. Nicht für uns!
Für uns, die wir keine Aktien haben, sondern nach einem Jahr Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit pleite sind. Für uns, deren Renten und Bildung zwecks Bezahlbarmachung von Investitionsprogrammen angegriffen werden. Für uns, deren Verwandte gestorben sind, weil die Wirtschaft um jeden Preis am Laufen gehalten werden musste. Für uns Frauen* und FLINTA, die wir noch mehr unbezahlte Care-Arbeit ausrichten müssen und uns überall auf der Welt verschärfter patriarchaler Gewalt ausgesetzt sehen. Für uns Jugendliche, die keine Chance haben, auf August eine Lehrstelle zu finden. Für unsere Geschwister im globalen Süden, deren Gesundheit einmal mehr dem Patentschutz untergeordnet wird und für unsere Freund*innen, die an den verriegelten Toren Europas ermordet werden.
Kurz, für alle jene, für welche das kapitalistische Ausbeutungs- und Unterdrückungs-System schon lange vor der Pandemie scheisse war, für die gibt es heute erst recht nichts zu jubeln. Aber vergessen wir nicht, es ist nicht einfach nur ein Virus, der die bestehenden Ungleichheiten vertieft hat, sondern der Umgang mit dessen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Nebenwirkungen seitens derer, die über eine Entscheidungsmacht verfügen. Es sind dieselben Entscheidungsmachttragenden mit denselben (Profit-) Interessen, welche für sich in Anspruch nehmen, auch in Zukunft zu entscheiden, wer die Kosten dieser Krise (und anderer, wie etwa jener des Klimas) zu tragen hat.
Und wieder sagen wir: NEIN. Es ist Zeit, jenem gut geölten Herrschaftsapparat mit all seinen Wirtschaftsbossen, Politiker*innen, Medien und Bullen in die Beine zu grätschen. Wir werden ihnen nicht morgen die Entscheidungsgewalt abringen können. Aber jeder öffentliche Widerspruch, jeder gemeinsame Moment auf der Strasse ist ein Sandkorn in ihrem Getriebe und gleichzeitig ein kleiner, notwendiger Schritt hin zu jenem Tag, an welchem wir genügend stark sind, ihre Ordnung ins Wanken zu bringen.
1. Mai – 21.Mai – 14.Juni: Bringen wir unsere Erfahrungen, unsere Wut und unsere Hoffnungen auf der Strasse zusammen! Raus am 10. Juli um 16:00Uhr auf den Bullingerplatz.
Wir tragen eure Krise nicht – kämpfen, streiken, enteignen!
Heraus zum 1. MAI 2021!

WIR TRAGEN EURE KRISE NICHT-KÄMPFEN, STREIKEN, ENTEIGNEN!
Nach über einem Jahr Corona sollte allen klar geworden sein, dass das grösste Problem dieser Krise nicht nur ein Virus, sondern vor allem das System ist, auf das es trifft. Unsere schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen sind nicht naturgegeben, sondern das Resultat einer Wirtschaft, welche den Bonzen auf Kosten der Lohnabhängigen ihre Profite sichert. Die Profite gibt es nur, weil die arbeitende Klasse zur Lohnarbeit gezwungen wird, Pandemie hin oder her. Kapitalismus bedeutet: Ihre Profite, unsere Toten.
Auch patriarchale Strukturen, Rassismus und viele andere Unterdrückungsformen werden durch die Krise nicht erst hervorgerufen, sondern verschärft. Wichtig ist, dass wir den Zusammenhang zwischen allen Problemen erkennen. So sind die Lager in Moria das Resultat neokolonialer Ausbeutung und Kriege, die unterbezahlte und unbezahlte Care-Arbeit Resultat einer patriarchal organisierten Wirtschaft und die Klimakrise die Folge profitgetriebener Ausbeutung der Natur. Der alltägliche Rassismus führt zur Spaltung der arbeitenden Klasse. Und die erstarkenden faschistischen Kräfte, die alles linke und “fremde” bekämpfen wollen, kommen den Bonzen mehr als gelegen.
Die Krise kann nicht im Parlament gelöst werden, weil dieser Staat ein bürgerlicher Staat ist, der die Macht der Besitzenden schützt, indem er linke Anliegen zähmt. Nur eine soziale Revolution kann uns zu einem guten Leben verhelfen. Die Antwort auf die Krise heisst: kämpfen, streiken, enteignen! Der Weg dazu führt auf die Strasse – organisieren wir uns und kämpfen wir gemeinsam.
Workers of the world unite! Klasse gegen Klasse!
Nehmen wir uns die Strasse – am 1. Mai und darüber hinaus!
Communiqué zur Demo
Wir haben uns heute, trotz oder gerade wegen der widrigen Umstände, immer wieder erfolgreich die Strassen Zürichs genommen. Die Mobilisierung war auf den Ni Una Menos-/Helvetiaplatz angekündigt, da er seit Jahrzehnten Ausgangspunkt starker und militanter, unbewilligter Nachdemonstrationen gewesen ist. In dieser Tradition sehen sich der letzt- und diesjährige Kampf um den Helvetiaplatz, der während des ganzen letzten Jahres von Bullen geschützt und abgeriegelt wurde (auch wenn Corona-Leugner*innen ihre rechtsoffenen Kundgebungen darauf abhielten). Dieser Entwicklung wurde heute ein starkes Zeichen entgegengesetzt, indem wir uns während 2 Stunden selbstbestimmt die Strasse nehmen konnten.
Durch ihr völlig übertriebenes Aufgebot, inklusive Helikopterflugstunden, die die kombinierte Ka-und StaPo einer friedlichen Demonstration am Tag der Arbeit entgegenstellte wurden etwa 150 Menschen beim BgZ eingekesselt, gewaltvoll zusammengedrängt und aus nächster Nähe und ohne Grund mit Pfefferspray und Gummischrot angegriffen. Doch was erwarten wir anderes von einem solchen Staat, der Menschenleben dem Profit opfert und mit Gewalt das Schreckgespenst von leichtem Sachschaden vertreibt? Danach wurden immer wieder kleinere Gruppen eingekesselt und aus der Stadt weggewiesen. Trotzdem liess sich der Widerstand nicht brechen oder verhindern. Immer wieder formierten sich neue Demonstrationen, die selbstbestimmt laufen konnten. So wurde ein starkes Zeichen gesetzt: ihr werdet uns nicht kleinkriegen, wir kommen wieder!
Der diesjährige 1.Mai war auch wieder insofern ein besonderer, als es aufgrund der zögerlichen Haltung der reformistischen Kräfte keinen traditionellen Demonstrationszug am Morgen gab, und es dadurch viel Raum zu füllen galt. Wir waren am Morgen bei den Kundegbungen der Gewerkschaften präsent, um auf den Nachmittag zu mobilisieren, und sie aufzrufen, gemeinsam gegen Staat und Kapitalismus zu kämpfen. Ausserdem wurde um halb zwölf vor dem RAV gegen die fortlaufende Prekarisierung von Marginalisierten Personen unbewilligt demonstriert. Stark! Denn nach über einem Jahr Corona sollte allen klar geworden sein, dass das grösste Problem dieser Krise nicht nur ein Virus, sondern vor allem das System ist, auf das es trifft. Dieses System ist es, dass wir tagtäglich und auch heute am 1.Mai hinterfragen, kritisieren, angreifen.
Mobilisierte der Zämeschluss schon am 27. März geschlossen auf die Strasse, indem antirassistische, antifaschistische, feministische und ökologische Kämpfe verbunden wurden, bleibt die Parole zwar immer noch «Wir tragen eure Krise nicht!», aber weit über die Coronakrise hinaus. Für uns gibt es keinen «Normalzustand», zu dem es sich zurückzukehren lohnen würde; was als «normal» bezeichnet wird, sind Ausbeutung von Mensch und Natur, Krieg, verschiedenste Unterdrückungsmechanismen und das alles zugunsten des Kapitals. Konkret hat sich nebst der Home-Office-Pflicht für die Arbeitenden nicht viel verändert – Ausgangssperren in den benachbarten Ländern der Schweiz treffen immer die Freizeit, nicht die Arbeitszeiten, die Krankenhäuser und Pflegezentren sind nach wie vor überfüllt und die Angestellten immer noch am Limit.
Auch hat sich gezeigt, dass die Jugendlichen die Krise nicht mehr nur ertragen wollen; im Januar 2021 streikten ganze Schulklassen an einer Berufsschule in St. Gallen, da sie schlicht keinen Bock mehr hatten, ihre Gesundheit in den zu kleinen Räumen zu riskieren. Jedes Wochenende trafen und treffen sich junge Menschen rund um den Bahnhof Stadelhofen und die Seepromenade in Zürich, um sich den Freiraum zu nehmen, der ihnen seit mehr als einem Jahr genommen wird, weil von ihnen ununterbrochenen Disziplin in der Schule und am Arbeitsplatz verlangt wird, man ihnen aber keinen bewussten Umgang mit dem Virus zutraut. Dies hat Ende März, Anfang April schliesslich dazu geführt, dass Schüler*innen, Lehrlinge und junge Arbeitende mit Krawallen in St. Gallen ihrem Frust darüber Ausdruck verliehen, dass sie weiterarbeiten müssen, aber sich nicht treffen dürfen. Diese Ausdrücke von Frust und Wut von Jugendlichen unterstützen wir entschlossen. Es darf keinen Lockdown geben, der nur das soziale Leben betrifft und die Wirtschaft über alles stellt!
Seit dem letzten 1.Mai ist viel passiert; weltweit und auch in der Schweiz gingen Menschen gegen Ungerechtigkeit und die kapitalistische, rassistische und sexistische Unterdrückung auf die Strasse. Zu nennen sind insbesondere die starke feministische Mobilisierungen um den 8. März 2021, zunächst zum Tag selbst, dann als Antwort auf die krasse Repression. Natürlich ist auch vieles gleichgeblieben; so wurden patriarchale Unterdrückungsmechanismen weiter aufrecht erhalten, struktureller Rassismus reproduziert, die Ausbeutung der Umwelt schreitet voran, die Bullen haben nun schwarze Helme und das PJZ wird jeden Tag ein bisschen hässlicher, je näher es seiner repressiven Vollendung kommt.
Wehren wir uns dagegen! Kollektivität und das Verbinden unserer Kämpfe sind unsere Stärken – und die Strasse ist der Ort, wo wir diese Stärke aufbauen und die Vereinzelung durchbrechen können. Wir wollten auch dieses Jahr zeigen, dass es mit vielfältigen Aktionen und kollektiven Demonstrationen möglich ist, sich gegen die Angriffe von Staat und Kapital (und das schlechte Wetter) zu wehren. Wir bleiben weiter widerständig, wir werden nicht müde gegen den Ist-Zustand anzukämpfen und lassen uns durch keine Repression der Welt einschüchtern. Wir kommen wieder und versprechen, die Lieblinge von der StaPo nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Kampf dem Kapital – hier und überall.
Demo 27.3.2021-Wir tragen eure Krise nicht!
Wir tragen eure Krise nicht!
In der Coronapandemie zeigt sich deutlich: Das Leben vieler Menschen wird geopfert, um weiterhin unaufhaltsam die Profitmaschine der Besitzenden in Gang zu halten – anstatt die Pandemie auf Basis von medizinischem Wissen radikal und solidarisch zugunsten aller einzudämmen.
Die gegenwärtige Pandemie trifft jene Menschen am härtesten, die auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind, die auf engem Raum arbeiten müssen, die in einem Mehrgenerationenhaushalt wohnen oder gar in Lagern oder in Gefangenschaft leben müssen. Als ob dies nicht genug wäre, werden viele Arbeitende ihrer Existenzgrundlage beraubt, ohne jegliche finanzielle Absicherung. Für Chefs sind Massenentlassungen eine Massnahme um ihre Stellung in der Wirtschaft zu sichern. Dabei ist es ihnen egal, wenn dadurch vielen Menschen die Lebensgrundlage unter den Füssen weggezogen wird. Bei der Swiss gab es sogar Massenentlassungen, nachdem der Bund ihnen 1.5 Milliarden Franken als Absicherung ausgesprochen hat. Im Gegenzug hat sich die Spitze der Swiss absurd hohe Dividenden auszahlen lassen.
Ansteckungen mit dem Covid-19 Virus sind – nebst den älteren Generationen – besonders für Menschen mit einem grossen Risiko verbunden, die an einer Vorerkrankung leiden und einen mangelnden Zugang zur gesundheitlichen Pflege haben.
Global zeigt sich, dass vor allem die Klasse der Lohnabhängigen in Jobs arbeiten muss, die zu sogenannten Vorerkrankungen führen, die zu wenig Lohn abwerfen, als dass eine gesunde Ernährung und eine genügende Gesundheitsvorsorge möglich wäre. Oder aber sogar, dass viele Menschen schlicht mit dem Verlust ihrer Arbeit alleine auf der Strasse stehen gelassen werden. Besonders betroffen sind dabei Menschen, die rassistischer und sexistischer Diskriminierung ausgesetzt sind. Welche sich nicht zuletzt, auch in der jeweiligen ökonomischen Situation widerspiegelt. Menschen, die unter strukturellem Rassimus leiden, haben noch mehr Mühe einen Job zu finden und FTIQ* Personen, die zuhause im Home Office arbeiten, leiden neben all der unbezahlten Carearbeit die sie leisten, vermehrt unter häuslicher Gewalt . Und Arbeiter*innen im Gesundheitswesen riskieren tag täglich ihr Leben bei der Pflege von Covid-19 Patient*innen, welches immernoch kaputtgespart und weiter privatisiert wird.
All dies macht offensichtlich, dass die aktuelle Pandemielage eine Krise ist, die bestehende Unterdrückungsformen verstärkt und die Wiedersprüche unseres Systems noch offener zu Tage treten lässt. Und es auf die Menschen abgewälzt wird, die am meisten darunter leiden.
Mir sind hässig!
Diese Pandemie führt uns klar vor Augen, dass das kapitalistische System für die allermeisten kein befriedigendes, gesundes und sicheres Leben zu bieten hat. Täglich sehen wir, dass diese Wirtschafts- und Gesellschaftsform nicht zum Wohle der Menschen da ist, sondern dass der Profit im Kapitalismus über der Gesundheit steht!
Somit ist offensichtlich, dass ein gutes Leben für alle nur jenseits des Kapitalismus möglich ist.
Als Revolutionär*innen kämpfen wir dafür, dass die Coronapandemie nicht auf die untere Klasse abgewälzt wird. Es ist an uns, Druck von unten aufzubauen, die Unmenschlichkeit dieses Systems aufzuzeigen und dieses unmittelbar anzugreifen. Dass dies möglich ist, zeigt sich überall auf der Welt in unterschiedlichsten Formen:
Im März 2020 haben Streiks im Tessin dazu geführt, dass die Arbeit auf den Baustellen eingestellt wurde.
Im November 2020 nahmen sich in Indien 250 Millionen Menschen die Strasse, um für ihre Existenz während und nach der Krise zu kämpfen.
Im März 2020 kam es in Italien zu massiven Gefängnisaufständen bis hin zu Massenfluchten, da ihnen jegliche Besuche und das Bewegen an der frischen Luft verboten wurde.
Im Januar 2021 streikten ganze Schulklassen an einer Berufsschule in St.Gallen, da sie schlicht keinen Bock mehr hatten, ihre Gesundheit in den zu kleinen Räumen zu riskieren.
Im März 2020 streikten Arbeiter*innen erfolgreich in Norditalien für angebrachte Schutzmassnahmen und bessere Arbeitsbedingungen während der Pandemie.
Der öffentliche Raum und die Strasse spielen während der momentanen globalen Krise eine zentrale Rolle und haben eine unabdingbare Relevanz. Es muss betroffenen Menschen möglich sein, ihre Kämpfe zu verbinden und diese auf die Strasse zu tragen, um der menschenfeindlichen Handhabung dieser Krise entgegenzuwirken. Zudem lassen wir nicht zu, dass sich reaktionäre und rechte Kräfte das politische Spielfeld in unsicheren Zeiten für ihre Propaganda zunutze machen.
Vereint können wir alles stilllegen! Kämpfen wir von der Schule zur Pflege, von der Fabrik zu den Büros, von den Knästen bis hin zu den Asyllager!
Gemeinsam gegen den Kapitalismus! Für eine solidarische Gesellschaft fernab von Ausbeutung und Unterdrückung!
Wir tragen eure Krise nicht! Aus den oben genannten Gründen, und vielen mehr, gehen wir am 27. März 2021 gemeinsam mit Masken auf die Strasse. Um 15:00 auf dem Hardplatz in Zürich! Kommt alle, denn nur gemeinsam sind wir stark!
De Zemmeschluss!
Communiqué 27.3.2021
In der Coronapandemie zeigt sich deutlich: Das Leben vieler Menschen wird geopfert, um weiterhin unaufhaltsam die Profitmaschine der Besitzenden in Gang zu halten – anstatt die Pandemie auf Basis von medizinischem Wissen radikal und solidarisch zugunsten aller einzudämmen. Aus diesem und vielen weiteren Gründen hat der Zämeschluss dazu aufgerufen, heute am 27. März zu demonstrieren.
Ca. 500 Personen sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre Wut und den Widerstand vom Hardplatz aus auf die Strassen Zürichs getragen.
Aufgrund eines immenesen Polizeiaufgebots konnten wir nicht unsere geplante Route laufen und viele der geplanten Reden konnten nicht gehalten werden. Trotz der harten Repression gelang es uns, uns mit mehreren kleineren Demonstrationen die Strassen im Kreis 3 zu nehmen.
In Zeiten, in denen schon lange bestehende Probleme und Krisen um ein vielfaches verstärkt werden, die Auswirkungen aber oftmals alleine getragen werden müssen, war es umso wichtiger sich zusammen die Strasse zu nehmen und gemeinsamen linken Inhalten wortwörtlich Raum zu geben. Auch durch die heutigen Repressalien seitens der Stadtpolizei lassen wir uns nicht einschüchtern und werden uns auch in den nächsten Tagen und Wochen selbstbestimmt die Strasse nehmen!
Wir solidarisieren uns mit all jenen Menschen, die von der Pandemie am härtesten getroffen werden, weil ihre prekäre Lebens- und/oder Arbeitssituation massiv verschlechter wurde.
Global zeigt sich, dass vor allem die Klasse der Lohnabhängigen in Jobs arbeiten muss, die zu sogenannten Vorerkrankungen führen, die zu wenig Lohn abwerfen, als dass eine gesunde Ernährung und eine genügende Gesundheitsvorsorge möglich wäre. Oder aber sogar, dass viele Menschen schlicht mit dem Verlust ihrer Arbeit alleine auf der Strasse stehen gelassen werden. Besonders betroffen sind dabei Menschen, die rassistischer und sexistischer Diskriminierung ausgesetzt sind, welche sich auch in der jeweiligen ökonomischen Situation wiederspiegelt; Menschen, die unter strukturellem Rassimus leiden, haben noch mehr Mühe einen Job zu finden und FTIQ Personen, die zuhause im Home Office arbeiten, leiden neben der allzu oft von ihnen geleisteten unbezahlten Carearbeit vermehrt unter häuslicher Gewalt. Auch Arbeiter*innen im Gesundheitswesen riskieren tagtäglich ihr Leben bei der Pflege von Covid-19 Patient*innen, welches immer noch kaputtgespart und weiter privatisiert wird.
All dies macht offensichtlich, dass die aktuelle Pandemielage eine Krise ist, die bestehende Unterdrückungsformen verstärkt und die Widersprüche unseres Systems noch offener zu Tage treten lässt – und die Menschen dafür aufkommen müssen, die sowieso schon am meisten darunter leiden.
Auch wenn die Stadt und ihre (fast) allzeit bereite, neu behelmte Kasperligruppe die Spuren des heutigen Tages so schnell wie möglich unsichtbar zu machen versuchen werden – wir haben gezeigt, dass wir viele sind, dass wir wütend sind, dass wir die Krise nicht weiterhin still tragen! Bleiben wir widerständig, schliessen wir uns zusammen, und passen wir auf uns auf! Denn anders als die Verschwörungsgläubigen, die sozialdarwinistischem Geschwafel Tür und Tor öffnen und munter von rechten Kräften und Faschos unterwandert werden, sehen wir die Krise nicht erst seit Corona wüten – schon vor der Pandemie zeigte das kapitalistische System tagtäglich seine strukturelle Gewalt und seine ausbeuterische Unmenschlichkeit.
Diese Pandemie führt uns also einmal mehr klar vor Augen, dass das kapitalistische System für die allermeisten kein befriedigendes, gesundes und sicheres Leben zu bieten hat. Somit ist offensichtlich, dass ein gutes Leben für alle nur jenseits des Kapitalismus möglich ist.
Kämpfen wir weiter für eine solidarische Gesellschaft fernab von Ausbeutung und Unterdrückung! Kämpfen wir von der Schule zur Pflege, von der Fabrik zu den Büros, von den Knästen bis hin zu den Asyllager!
Gemeinsam sind wir stark – De Zämeschluss
Das Radioprogramm zum Tag nach hören auf https://www.megahex.fm/archive
Aktionstag 11.7. 2020


WIR TRAGEN EURE KRISE NICHT!
Communique Aktionstag 11. Juli
Wir haben unter dem Motto „Wir tragen eure Krise nicht – gemeinsam gegen
Kapitalismus“ für den 11. Juli in Zürich zu einem Aktionstag aufgerufen.
Mit diesem Aufruf wollten wir alle Menschen dazu ermutigen, sich zu organisieren oder sich Bestehendem anzuschliessen. Am 11. Juli haben wir gemeinsam in der ganzen Stadt Zürich sichtbar gemacht, dass es an der Zeit ist, all unsere Kämpfe zu verbinden und Solidarität zu leben. Nur gemeinsam können wir die Schlagkraft entwickeln, um das bestehende System zu überwinden. Kapitalismus, die ökonomische Krise vor und nach der Corona-Pandemie, Rassismus und Patriarchat spalten uns. Doch können sie nur gemeinsam bekämpft werden. Die einzelnen Kämpfe entwickeln sich dadurch, dass wir sie verbinden, in eine grössere Schlagkraft.
Im Rahmen des Aktionstages haben wir viele verschiedene Kämpfe in ganz unterschiedlicher Form auf die Strasse getragen.
Das Polizei- und Justizzentrum im Kreis 4 wurde mit Farbe und brennenden
Containern angegriffen. Ebenso wurde der Hauseigentümerverband, Uber,
Brasilianisches Konsulat Zürich und der Krankenkassenverband SanteSuisse
mit Farbe verschönert. Die Erklärungen gibt es hier:
https://barrikade.info/article/3674
Am Nachmittag gab es an verschiedenen Plätzen in Zürich Standaktionen, Openair Ausstellungen, Veranstaltungen und ähnliches. Dabei ging es um Themen wie Racial Profiling, Kommunalismus und Soziale Ökologie,
revolutionäre und linke Bewegungen in der Türkei und Kurdistan, das Suruc-Massaker, feministische und antikapitalistische Antworten auf die Krise, NiUnaMenos, Klimakrise.
Zum Thema Spitalprivatisierungen und Sparmassnahmen gab es eine Kundgebung und kleine Demo. Die Erklärung dazu gibt es hier https://barrikade.info/article/3673
Als Abschluss des Tages haben wir all diese Kämpfe zusammengeführt in
einer gemeinsamen unbewilligten Demonstration. Dieses Gemeinsame wurde dann noch so richtig konkret, als unsere Demo sich mit der „Stoppt Erdogans Krieg in Kurdistan – Zeit für Widerstand – Gemeinsam gegen Fachismus“ Demo vereinigte und die letzten Meter gemeinsam bis zum
Helvetiaplatz lief.
Kämpfe verbinden – Gemeinsam gegen Kapitalismus!